Vertikalzeit
Veranstalter
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Buchhandlung LeseZeichen
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Korvin Reich
Lesung zur Ausstellung in der Buchhandlung LeseZeichen
Klavier: René Hirschfeld
Die gezeichneten Texte wollen als reine Bildelemente, aber auch als Bedeutungsträger verstanden werden. Sie sind wie Momentaufnahmen. Die womöglich bisher fraglos hingenommene und allzu fest gefügte Welt wird auf die Probe gestellt. Oft offenbart sie dadurch neue Blickwinkel, gibt Merk- oder Denkwürdiges preis, oder lässt im besten Fall auf verborgene Wahrheiten stoßen.

Korvin Reich, 1970 in Verden / Niedersachsen geboren, schloss 2002 das Studium der Bildenden Kunst an der Universiät der Künste Berlin als Meisterschüler ab und wurde zum Meisterschüler par excellence der Karl-Hofer-Gesellschaft ernannt. Er erhielt 1998 Arbeitsstipendium für Berliner Autoren der Berliner Senatsverwaltung, war 2011 Artist in residence im Künstlerhaus La Escosesa, Barcelona, und 2015 und 2019 einer der Preisträger im Lyrikwettbewerb der Bibliothek Deutschsprachiger Gedichte. Neben zahlreichen Personal- und Gruppenausstellungen deutschland- und euro-paweit wurde Lyrik und Kurzprosa in Anthologien veröffentlicht. Seit 2018 lebt und arbeitet er in Wernigerode.
In der breit gefächerten Thematik der lyrischen Texte wechseln alltägliche Beobachtungen mit skurrilen Szenerien, die, teils lakonisch, teils mit hintersinnigem Humor, teils ernsthaft, immer wieder das Unverhoffte suchen. Das Moment der Montage scheinbar nicht zusammenhängender Bestandteile tritt immer wieder zutage, was auch eines der hervorstechenden Merkmale seines bildnerischen Werks ist. Im Kontext des Gesamtwerkes steht das geschriebene Wort in enger Beziehung mit dem bildnerischen Schaffen. Die Texte bedienen sich einer bildlichen Sprache. Ihr optisches Erscheinungsbild entspricht Inhalt und Sprachrhythmus. Dieses reicht bin hin zu Schaffung reiner Schriftzeichnungen im bildnerischen Werk. Neben ihnen finden sich in den Zeichnungen und Bildern gezeichnete Zeichen und Worte, Chiffren, ein collagehaftes Kombinieren von Gegenstand und Begriff und außerdem eine Vielfalt von realistischen Darstellungen.
Geboren wurde C. René Hirschfeld 1965 in Wernigerode
1982 – 87 studierte er an der Hochschule für Musik ”Carl-Maria von Weber” Dresden Komposition (bei Udo Zimmermann) und Violine sowie als Nebenfächer Klavier und Dirigieren. Gleichzeitig studierte Hirschfeld autodidaktisch Tanz und Tanztheorie, insbesondere das Werk Rudolf von Labans. Wichtige Mentoren in dieser Zeit waren Gret Palucca, Patricio Bunster, der Tänzer und Choreograph Thomas Hartmann und der Musikwissenschaftler Peter Zacher. Hirschfelds Diplomarbeit als Komponist lautete zu dem Thema „Vergleichende Bewegungsanalyse in Musik und Tanz, ausgehend von Rudolf v. Labans Eukinetik“.
1987-89 setzte er das Studium als Meisterschüler fort. Weitere wichtige Mentoren in dieser Zeit waren Wilfried Krätzschmar und Paul-Heinz Dittrich.
Die Beschäftigung mit dem Thema musikalisch-struktureller Bewegung intensivierte er in den folgenden Jahren sowohl in seinen Kompositionen als auch theoretisch und veröffentlichte 2017 sein innovatives Buch „Bewegung als strukturelles Gestaltungsmittel von Musik und anderen Künsten“, in welchem er strukturelle Bewegung in der Musik u.a. auf Basis der von Rudolf v. Laban formulierten, allgemein gültigen Bewegungsparameter und Elemente der Kunstlehre von Paul Klee analysiert und so einen völlig neuen Ansatz zur epochenübergreifenden musikalischen Analyse bietet.
René Hirschfeld war Lehrbeauftragter an der Dresdner Musikhochschule (bis 1991), anschließend bis 1994 an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. 1994 übersiedelte er für ein Jahr nach Schweden, ab 1995 lebte er als freiberuflicher Komponist in Berlin, bis er 2018 seinen Wohnsitz in seine Heimatstadt Wernigerode verlegte.
Hirschfeld ist Dozent der Komponistenklasse Sachsen Anhalt und künstlerischer Leiter des Ensemble Junge Musik Sachsen-Anhalt. Er ist außerdem Autor der 2bändigen, didaktisch neuartigen Violinschule „Meine Geigenwunderwelt“ (Heinrichshofen Verlag).